Die Verbindung zwischen Poesie und Musik ist für Tzimon Barto als Pianist sowie auch in seinen schriftstellerischen Aktivitäten von höchster Bedeutung. Dies drückt sich auch in seinen musikalischen Interpretationen aus. Seine Sichtweise ist sehr persönlich und unkonventionell; überzeugt durch Konsequenz, exquisiten Klangsinn sowie faszinierende Kontraste und Differenzierungen. Eine farbige und breit gefächerte Ausdruckspalette von federleichten melodischen Linien bis zu ausdrucksstarken Akkordketten charakterisieren sein Spiel.
Als einer der führenden amerikanischen Pianisten, feierte Tzimon Barto seinen internationalen Durchbruch Mitte der 1980er Jahre, als er auf Einladung Herbert von Karajans im Wiener Musikverein sowie bei den Salzburger Festspielen auftrat. Seither ist Tzimon Barto mit beinahe allen international führenden Orchestern aufgetreten und gastiert regelmäßig bei den renommiertesten Festivals.
Wolfgang Rihm widmete Tzimon Barto sein zweites Klavierkonzert. Die Uraufführung fand bei den Salzburger Festspielen 2014 gemeinsam mit dem Gustav Mahler Jugendorchester statt, gefolgt von einer Tournee durch Deutschland und Italien. Nach der amerikanischen Erstaufführung mit dem National Symphony Orchestra Washington, wurde und wird das Konzert in München, Stockholm und Berlin aufgeführt. Ebenfalls stand es im Rahmen seiner Residency 2016/17 beim SWR Symphonieorchester auf dem Programm. Die gemeinsame Saison mit dem Orchester wurde durch die Interpretation von Beethovens viertem Klavierkonzert unter Jakub Hrusa und eine äußerst erfolgreiche Spanien-Tournee mit Ravels Klavierkonzert gekrönt. Nach einem großen Fokus auf die Klavierkonzerte von Brahms und Bartók steht diese Saison Gershwins Klavierkonzert F-Dur im Vordergrund.
Tzimon Bartos vielfältige Diskographie umfasst Alben mit Werken von u.a. Haydn, Rameau, Schubert, Tschaikowsky, Schumann und Brahms. Zu den neueren Einspielungen gehören die Goldberg Variationen in der Busoni-Fassung sowie Paganini Variationen von Liszt, Brahms, Lutosławski und Rachmaninoff. Das selten zu hörende Es-Dur Klavierkonzert von Hans Pfitzner spielte er mit der Staatskapelle Dresden unter Christian Thielemann ein.
Tzimon Barto wuchs in Florida auf, wo er mit fünf Jahren ersten Klavierunterricht von seiner Großmutter erhielt. An der Juilliard School in New York studierte er bei der berühmten Klavierdozentin Adele Marcus. Bereits in dieser Zeit gewann er gleich zwei Mal hintereinander den Gina Bachauer Wettbewerb.
Die Förderung zeitgenössischer Musik liegt Barto sehr am Herzen und so rief er 2006 einen internationalen Kompositionswettbewerb für Klavier solo – den „Barto Prize“ – ins Leben. Dieser wurde alle zwei Jahre vergeben und das Gewinnerwerk in seinen Reztialen präsentiert.
Tzimon Barto spricht fünf Sprachen fließend, liest Altgriechisch, Latein sowie Hebräisch und lernt Mandarin. 2001 erschien sein erstes Buch „eine frau griechischer herkunft“, mit Neuauflage in 2008. Eine Bühnenversion wurde in Frankfurt und Wien aufgeführt. 2010 erschien die Novelle „Harold Flanders“.